Dunkle Wolken über der Kulturhalle?

Veröffentlicht am 24.06.2018 in Kommunalpolitik

Geschäftsstelle, Gaststätte und Kulturhalle in die Jahre gekommen

Die Kulturhalle und die Max-Riegel-Halle waren Gegenstand der Sitzung des SPD-Ortsvereins Großenritte am 20. Juni 2018. Die schon in die Jahre gekommene Kulturhalle als Heimat des GSV Eintracht Baunatal und der GCG Baunatal genügt nicht den aktuellen Anforderungen an Brandschutz, Barrierefreiheit und auch die elektrische Anlage ist inzwischen nicht mehr zuverlässig genug für Veranstaltungen.

Ähnliches gilt für die Max-Riegel-Halle, die vorwiegend der KSV Baunatal nutzt. Auch hier sind umfangreiche Sanierungen erforderlich, die inzwischen eine Größenordnung erreicht hat, die an einen Neubau heranreichen. Daher wird für beide ernsthaft über Abriss und Neuerrichtung diskutiert. Die Stadtverordneten haben in bereits zwei interfraktionellen Sitzungen ihre Meinungen dazu ausgetauscht.

Durch Äußerungen des Geschäftsführers des KSV Baunatal kam jüngst eine Missstimmung auf, welche auch die Tageszeitung HNA aufgriff. „Schlichtweg eine Ungerechtigkeit“ fand er, dass „offensichtlich mit dem Geld der Stadt ein Sport- und Kulturkomplex mit Geschäftsstelle und neuer Gastronomie für den GSV Eintracht Baunatal entstehen könnte“. Diese Äußerung riss unter den Anhängern beider Vereine und an den Stammtischen Gräben zwischen den beiden Vereinen auf.

Der SPD Ortsverein möchte vermeiden, dass diese Gräben weiter vertieft werden und ruft seine Mitglieder auf, sich nicht an dieser Diskussion zu beteiligen. Wahrscheinlich ist ein Missverständnis Ursache dieses Disputs und tatsächlich sind die vom KSV Baunatal auf eigene Kosten errichtete KSV Sportwelt und die alte sowie kommende Kulturhalle nicht miteinander vergleichbar. Weil die HNA wesentliche Fakten unterschlug, konnte diese Diskussion überhaupt erst entstehen. Daher gibt der SPD Ortsvereinsvorstand Großenritte zu bedenken:

Die Kulturhalle ist zwar Sitz der Geschäftsstelle des GSV Eintracht Baunatal. Diese hat die ehemalige Wohnung des Kulturhallenwirtes gemietet - zur ortsüblichem Mietzins, wie ausdrücklich betont wird. Auch der Neubau wird wieder Räume für eine Geschäftsstelle haben, welche erneut zur Miete angeboten werden.

Die Kulturhalle war von Beginn an bewirtet. Diese Wirte haben die entsprechenden Räume gepachtet und stehen Nutzern der Kulturhalle und „Laufkunden“ offen. Auch hier soll diese Handhabung nur fortgeführt werden. Eine Konkurrenz zur KSV Sportwelt entsteht also nicht, sondern diese Koexistenz, die über viele, viele Jahre problemlos bestand, wird nur fortgeführt.

Auch ist die Kulturhalle nur nachrangig für sportliche Nutzung genutzt. Sie wird ihrem Namen gerecht, denn stark überwiegend finden Kulturveranstaltungen dort statt. Mit einem breiten Strauß an Nutzern für Karnevalssessionen, Proben und Aufführungen von Musikzug und Chören, Theateraufführungen, Abi-Feiern, Informationsveranstaltungen aller Art ist sie eher mit der Stadthalle Baunatal vergleichbar. Wenn diese demnächst energetisch saniert werden soll, wird die Kulturhalle als Ersatz dringend benötigt. Dann sollte sie auch nicht länger -wie bisher- durch ihren schlechten Zustand als Notlösung in Erscheinung treten.

Liebe Genossinnen und Genossen, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger: Bitte helfen sie mir, diesen unseligen Streit zu beenden. Die beiden Sportvereine sollen dort, wo sie in Meisterschaften und Turnieren als Gegner auftreten, um Erfolg und Niederlage kämpfen. Ansonsten wünschen wir uns, dass sie sich darauf besinnen, dass Sport ein verbindendes Element des städtischen Miteinander sein soll und im Übrigen gemeinsam dafür eintreten soll, dass Baunatal als Sportstadt ein Leuchtturm in Nordhessen bleiben soll. Gemeinsam ist man stark und gemeinsame Ziele gibt es genug!