Bürgerinformation "Verkehrssituation im Trineweg"

Veröffentlicht am 16.08.2020 in Ortsverein

Trineweg: Durch einseitiges Parkverbot freie Fahrt für eine Fahrtrichtung; Anwohnerparken nur gegenüber möglich.

Nach mehrfach von Anliegern und dem SPD Ortsverein Großenritte vorgebrachten Klagen über Geschwindigkeitsübertretungen in dem mit 30 km/h Höchstgeschwindigkeit ausgeschilderten Trineweg führte Bürgermeisterin Engler am Donnerstag, 13. August 2020 eine Bürgerinformation auf dem Bolzplatz an Trineweg zu diesem Thema durch.

Für die mit dem Trineweg in direktem Verkehrszusammenhang stehenden Sachsenstraße und Mühlengraben konnte der SPD-Ortsverein Großenritte bereits vor Jahren nach gleichlautenden Klagen eine Entspannung durch konsequente Rechts-vor-Links-Regelung erreichen. Entsprechend hoch waren die Erwartungen, dass die ungünstige Halteverbotsregelung (siehe Foto) durch Erweiterung der Rechts-vor-Links-Regelungen, wechselseitiges Parken und eventuell "Straßenbegleitgrün" ersetzt wird. Leider konnte Bürgermeisterin Engler noch keine konkreten Lösungsansätze nennen.

 

Beginnen wir mit den von Frau Engler genannten Fakten, die sich durch regelmäßige Verkehrszählung und Geschwindigkeitsmessungen ergeben haben:

Anzahl der Fahrzeugbewegungen sinkt kontinuierlich
Bei einer im Mai 2014 vorgenommenen mehrtägigen Zählung wurden 4000 Fahrzeuge pro Tag gezählt. Im September 2017 (während der Trineweg wegen Baustellensperrung "Unter den Linden" zu einer inoffiziellen Umgehung gehörte) waren es 3500 Fahrzeuge pro Tag und im September 2019 noch 3000 Fahrzeuge.

Die Stadt Baunatal überlegt, ein Gerät auszuleihen und aufzustellen, welches eine Kennzeichenerkennung hat und die Landkreis-Buchstaben speichert. Damit kann ermittelt werden, ob Trineweg und Chattenstraße für eine überörtliche Abkürzung bzw. Ausweichstrecke genutzt werden.

Bei einer verdeckten Blitzaktion im Mai 2020 wurden 875 Fahrzeuge erfasst. Während sich die meisten Fahrer an die Geschwindigkeitsbegrenzung hielten, bekamen 106 Fahrer eine Verwarnung wegen einer Geschwindigkeitsübertretung bis zu 10 km/h und rund 20 Fahrer einen Bußgeldbescheid wegen einer Übertretung um mehr als 11 km/h. Die höchste gemessene Geschwindigkeit betrug 45 km/h (nach Abzug einer Toleranz von 3 km/h).

Deshalb ergaben sich keine besonderen Auffälligkeiten für den Trineweg, sondern auch hier tritt die "normal-übliche schlechte Moral im Straßenverkehr" zu Tage. Wegen der fehlenden Besonderheiten könne keine Bevorzugung des Trineweges gegenüber allen anderen Innortsstraße durch Installation eines Dauermessgerätes gerechtfertigt werden

Für den September  2020 ist eine neue Zählung geplant plus "scharfer" Geschwindigkeitsmessung zu einem anderen Zeitpunkt.

Überlegungen zu baulichen oder steuernden Maßnahmen noch nicht abgeschlossen
Die von Anwohnern und SPD-Ortsverein eingereichten Vorschläge zu wechselseitigem Parken oder im Zick-Zack gepflanzte Bäume (ersatzweise Pflanzkübel) wurden von der Stadt geprüft. Es wurden auch bereits mögliche Stellen für Markierungen überlegt, doch kamen Einwände seitens des Schulbusbetreibers, der in diesem Fall die rechtzeitige Ankunft zum Unterrichtsbeginn in der Langenbergschule nicht mehr sicherstellen könne. Diesbezüglich hatte es in der Vergangenheit massive Probleme und Beschwerden gegeben. Weitere Prüfungen dauern noch an.

Enttäuschung bei der Anwohnern über schleppenden Fortgang
Die Anwohner des Trineweges sind wegen des aus ihrer Sicht unzureichenden Fortschrittes bei der Lösung ihrer Probleme enttäuscht. Auch der SPD-Ortsverein bedauert, dass keine konkreten Maßnahmen angekündigt werden konnten, sondern nur weitere Zählungen und Messungen. Wir werden aber am Ball beiben.