20.05.2023 in Allgemein
Der SPD-Ortsverein Großenritte hatte sich vor einiger Zeit mit der Leitung des Gertrudenstifts getroffen, um sich die Situation dieses schon seit vielen Jahren von Großenritte untrennbaren Alten- und Pflegeheimes zu informieren. Dabei wurde die Idee geboren, ein erneutes Treffen unter Beteiligung der hessischen Politik zu organisieren, um die Probleme der Altenpflege zu thematisieren.
Robert Szeltner konnte den Wahlkreis-Landtagsabgeordneten Florian Schneider, die Landtagsabgeordnete und gesundheits- und pflegepolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Dr. Daniela Sommer und den Geschäftsführer der ASB Wohnen und Pflege GmbH gewinnen, die sich mit Bernhard Pammer, dem Geschäftsführer der AGAPLESION und der Einrichtungsleiterin der AGAPLESION GERTRUDENSTIFT gGmbH Kira Stickler in den Räumen des Gertrudenstifts zum Austausch trafen. Reiner Heine nahm als Stadtverordnetenvorsteher teil. Bürgermeisterin Manuela Strube musste absagen, ließ aber die Grüße der Stadt übermitteln.
Nach und nach erschloss sich so die gesamte, teilweise fast hoffnungslose Lage der Altenpflege.
Landesweit gibt es tausendfachen Bedarf an neuen Pflegeplätzen. Pro Pflegeplatz würden Baukosten von rund 150.000 € anfallen. Diese würden aber nur mit 125.000 bis 130.000 € refinanziert. Neu bauen bleibt daher aus.
Nicht mehr viele können sich die Pflege überhaupt leisten. Der Eigenanteil bei Pflegestufe 3 liegt bei ca. 2.650 Euro! Daher müssen die Sozialämter einspringen. Die Genehmigung von Sozialhilfeanträgen dauert teilweise bis zu einem Jahr.
Derzeit ist nicht klar, wie die Umsetzung des „Personalbedarfsbemessung in vollstationären Pflegeeinrichtungen“ zum 01.07.2023 erfolgen soll. Es gibt noch keine Vorgaben. Klar ist jedoch, dass eine Personalmehrung geplant ist. Aber wo sollen die Pflegekräfte herkommen? Zusätzliche, jedoch am Markt fehlende Pflegeassistenten werden benötigt. Für die 3-jährige Pflegeausbildung fehlen Räume und Tausende Pflegelehrer in den Pflegeschulen.
Bis zum Jahr 2030 werden lt. Bertelsmann Stiftung 500.000 Pflegekräfte fehlen. Schon heute arbeitet das vorhandene Personal am Rande der Leistungsfähigkeit. So hat sich der Krankenstand in den letzten Jahren verdoppelt. Häufig wird körperliche und psychische Überlastung festgestellt und Pflegekräfte wechseln in die Krankenpflege statt der Altenpflege, weil dort mehr verdient wird. Ein Sozialer Dienst müsste wieder etabliert werden.
Die Anerkennung ausländischer Fach- und Hilfskräfte läuft zu bürokratisch und dauert viel zu lange. Zum Teil werden Nachweise gefordert, die nicht erbracht werden können (Kriegsgebiete!). Eine generelle Forderung ist die Entbürokratisierung (hohe Aufwände bei Formalien).
Die Situation der Pflege wird auch beim kommenden Kaffeeklatsch der SPD Großenritte eines der meistdiskutierten Probleme sein.
14.05.2023 in Allgemein
Termin: 08.06.2023
Die Tour eignet sich auch für Teilnehmer mit eingeschränkter Mobilität, da alles auf kurze Wege ausgelegt ist. Eine Barrierefreiheit ist allerdings nicht gegeben!
Wir fahren in einem modernen Reisebus mit Klimaanlage, WC und Bordküche von Großenritte (Kirche) um 8 Uhr ab und nehmen Kurs auf das Städtchen Volkach. Dort werden wir bis 11:30 Uhr an Bord der MS Undine gehen und eine anderthalbstündige Schifffahrt über die Volkacher Mainschleife unternehmen. Danach geht es mit dem gleichen Bus weiter nach Ochsenfurt.
In Ochsenfurt hat jeder Teilnehmer freie Zeit nach eigenem Ermessen zu einer Besichtigung der sehenswerten Altstadt oder eine weitere Schifffahrt mit der Altstadtfähre „Nixe“. Wer will, kann sich die Zeit auch in einem der vielen Cafés bei Kaffee, Kuchen oder einem Speiseeis vertreiben. Diese Kosten hätte jeder selbst zu tragen.
Später geht es mit dem Reisebus weiter zum Hotel „Rhön-Hof“ in Oberleichtersbach. Dort nehmen wir gemeinsam ein gutes Abendessen ein und lassen den Tag Revue passieren. Das Abendessen ist im Reisepreis inbegriffen.
Wer mitfahren möchte, kann sich unter den Telefonnummern 05601-894950 oder 0176-84561955 anmelden. Der Reisepreis beträgt 49 Euro pro Person. Auch Freunde der SPD sind willkommen!
07.05.2023 in Allgemein
Geheimnis gelüftet: Es geht an Fronleichnam nach Ochsenfurt
Lange wurde das Ziel der Fronleichnamsfahrt 2023 als ein Geheimnis behandelt. In der letzten Vorstandssitzung berichtete Robert Szeltner in groben Zügen von der „Probefahrt“, die das Organisationskomitee abgeschlossen hat. Demnach wird die unterfränkische Kleinstadt Ochsenfurt mit seiner beachtenswerten Altstadt das diesjährige Ziel sein. Eine längere Fahrt auf dem Main mit einem Fahrgastschiff und ein schmackhaftes Abendessen in einem Rhönhotel werden zum Reiseprogramm gehören. „Die Tour eignet sich auch für Teilnehmer mit eingeschränkter Mobilität“, fasste Robert Szeltner zusammen.
Mehr über die Reise, deren Ziel und Ablauf wird in einer der nächsten Wochen vorgestellt, wenn auch der endgültige Reisepreis feststeht.
Am Samstag, 13. Mai 2023 findet die diesjährige Jahreshauptversammlung der SPD Großenritte im Dorfgemeinschaftshaus „Alte Schule“ statt. Einladungen wurden satzungsgemäß per Post zugestellt. Alle Mitglieder sind herzlich eingeladen, an der Versammlung teilzunehmen. Auch unsere Bundestagsabgeordnete Esther Dilcher und unser Landtagsabgeordneter Florian Schneider werden anwesend sein und sicher gern Auskunft zur Bundes- und Landespolitik aus Erster Hand geben.
Am Montag, 5. Juni wird der nächste Seniorennachmittag der SPD Großenritte veranstaltet. Es wird kein festes Thema geben, sondern wir setzen uns mit Kaffee und Kuchen an den Tisch. Zu reden gibt es genug Themen.
30.03.2023 in Allgemein
„Daran kann ich mich noch erinnern! Bei dem habe ich auch gekauft!“ „Die Mohnschnecke bei dem war besser als man sie heute bekommt und hat nur einen Groschen (10 Pfennige) gekostet!“ „Wenn der fertig war, hatten alle Jungs den gleichen Haarschnitt!“ „Wenn man heute dort steht, kann man sich nicht mehr vorstellen, dass es einmal so ausgesehen hat!“
Die ersten sieben Jahrzehnte des alten Jahrhunderts wurden beim Seniorennachmittag des SPD-Ortsvereins Großenritte wieder lebendig. Reiner Heine hatte Fotos von der Zeit nach 1900 bis zur Gründung der Stadt Baunatal in 1966 digitalisiert und aufgearbeitet. Knapp 80 Bilder ließen so Zeiten wieder auferstehen, als die deutlich mehr als 30 Gäste des Seniorennachmittags noch kleine Kinder bis junge Erwachsene waren.
An die Werksbahn des Basaltsteinbruchs konnten sich noch alle erinnern. Ein Teilnehmer konnte berichten, dass er zu der dargestellten Rampe eine besondere Beziehung hatte. War er doch genau an seinem fünften Geburtstag von dieser heruntergestürzt und hatte sich den Arm gebrochen. Statt am Kaffeetisch mit seinen Gästen saß er nun mit eingegipstem Arm im Krankenhaus.
Gastwirtschaften gab es noch zuhauf in Großenritte. Wenn man es mit dem Trinken übertrieben hatte, musste keiner mehr als 300 Meter nach Hause laufen. Bei „Bahnewirts Kurt“ wurde genauso getanzt wie im heutigen Marie-Calm-Haus. Kleidung kaufte man nicht bei H&M oder C&A, sondern kaufte Wolle, Stoff und Knöpfe „beim Sieb“ im früheren Spritzenhaus, wo heute die Bushaltestelle an der Kirche ist, oder beim Textil-Siebert.
Zwei heimische Bäcker (Umbach und Engel) versorgten die Großenritter. Beide Bäcker brachten wie der Gudensberger Bäcker Brede (Pferde-Fuhrwerk!) Backwaren in die Straßen, wo sie ihre festen Haltestellen hatten. Dazu kamen mobile Verkaufswagen für Butter, Käse, Eier und Nudeln. Milch holte man beim Bauern in der eigenen Milchkanne. Obst brachte man in die örtliche Mosterei, wo man für seine Ernte Gutscheinmarken für daraus gemachte Fruchtsäfte bekam. Zum Frisör ging man zum Buntenbruch oder zum Stabenow, wenn man sich die Haare nicht zu Hause von „Fritzchen“ Ullrich schneiden ließ (herzlichen Glückwunsch nachträglich zum 80.!). Fleisch und Wurst gab es von „Meilen Henner“ oder vom „Humburger“, wenn man nicht von einem der Hausschlachter die beim Haus gehaltenen Schweine schlachten ließ.
Gefeiert wurde auch viel. So konnte Reiner Heine viele Fotos von Großenritter Kirmes und Vereinsfeiern zeigen.
Die Erinnerungen gingen aber auseinander, als es um die genaue Umgebung des Hofes von „Ostheims“ ging, der auf dem heutigen Dorfplatz stand. Wo genau verlief der offene Leisel-Bach? Wo traf er sich mit dem ebenfalls offenen Heimbach? Beide sind in unterirdischen Rohren verschwunden. Auch ist nichts mehr von den Wegen zu sehen, auf denen die Kinder im Winter von der Straße Unter den Linden bis zur heutigen Raiffeisenbank oder sogar bis zum „Gröschner“ Schlitten fuhren.
Die Zeit verging wie im Flug und sorgte für Gesprächsstoff für das anschließende gemütliche Beisammensein. Alle sind sich einig: Die SPD sollte diese Rückschau noch ergänzen. Reiner Heine sortiert bereits seine nicht gezeigten Fotos.
30.03.2023 in Allgemein
Wenn die Sonne über den Langenbergen untergeht, zeigt der Schatten der Kirchturmspitze in Richtung auf ein Fachwerkgebäude, in welchem junge Familien Hilfe und Unterstützung finden. Früher befand sich in dem Gebäude eine Gastwirtschaft, ein Tanzsaal und die katholische Kirche. Heute finden dort Eltern mit Kindern eine geschützte Umgebung im Marie-Calm-Haus des Arbeiter-Samariter-Bunds (ASB).
Bereits Ende der 70er-Jahre war hier ein privat geführtes, familiennahes Kinderheim in dem fünf Heimkinder betreut wurden. Anfang der 90er-Jahre wurde das ‚Marie-Calm-Haus‘ als stationäre Jugendhilfeeinrichtung für Mutter und Kind gegründet.
Indes wurde 1996 die ASB Gesellschaft für soziale Einrichtungen Hessen mbH gegründet, eine Einrichtung für Betreutes Wohnen von Menschen mit geistiger Beeinträchtigung. Diese Leistung wird bis heute weitergeführt und wurde um den Bereich Hilfen zur Erziehung ergänzt. Im Jahr 2016 wurde letztlich das Marie-Calm-Haus vom ASB übernommen.
Die ASB Wohnen und Pflege GmbH, der das Marie-Calm-Haus im Bereich der zentralen Verwaltung angegliedert ist und deren Geschäftsführer Lars Peter den Ortsvereinsvorstand zu einem Besuch eingeladen hatte, hat weitere Einrichtungen in Guntershausen, Bad Emstal, Kassel, Lohfelden und in Südhessen.
Hier in Baunatal geht es um die Betreuung von Eltern mit Kleinkindern und Säuglingen, die in eigenen Wohnungen leben und dabei Unterstützung im Alltag benötigen. Im Landkreis Kassel gibt es keine vergleichbare Einrichtung.
12 Mitarbeitende sind im Einsatz, überwiegend mit Teilzeitstellen und darüber hinaus auch Praktikanten, die sich liebevoll um die bis zu 10 Personen kümmern, die das Marie-Calm-Haus gemäß der Betriebserlaubnis aufnehmen darf. Die Wohnungen sind jeweils ausgelegt für 1 Elternteil und 1 Kind. Eine Notfallwohnung muss vorgehalten werden. Der tatsächliche, aktuelle Bedarf ist höher. Daher wäre ein Ausbau sinnvoll. Auf dem Gelände besteht die Möglichkeit hierzu. Es steht aber derzeit nicht fest, ob es zu einer Erweiterung kommen wird.
Bedarf gibt es genug für solche Einrichtungen. Auslöser für eine Unterbringung sind in der Regel Überforderung in der Erziehung und in der Bewältigung des Alltags. Auftraggeber der Maßnahme sind die Jugendämter. Am Anfang wird eine schriftliche Vereinbarung über 2 Jahre in einem Hilfeplan (Ziele und Maßnahmen) getroffen. Dieser wird alle 6 Monate überprüft und ggf. überarbeitet.
Ein gewisses Maß an Selbständigkeit wird erwartet, da in der Nacht nur eine Rufbereitschaft vorhanden ist. Allgemein ist das Ziel, eine Stabilisierung der Eigenständigkeit zu erreichen.
Im Tagesablauf sind die Familien autark, es gibt aber viel individuelle Unterstützung bei den alltäglichen Abläufen. Beispiele: Ernährung, feste Abläufe, gemeinsames Mittagessen, Programm „Fit for Kids“, Umgang mit Geld, Behörden, Finanzangelegenheiten, Einkaufen, usw. Auch eine Schuldnerberatung wird vom Landkreis durchgeführt.
Über die bis zu 2 Jahre laufenden Maßnahmen hinaus ist in vielen Fällen Hilfe nötig, um die jungen Familien besser in den selbständigen Alltag zu integrieren.
Die Grundversorgung ist finanziell gesichert. Dennoch hat die Leitung des Hauses Ideen, für die Geld benötigt wird. Geldspenden (z.B. zu einem Zirkusprojekt) bzw. Sachspenden sind daher sehr willkommen. So wird aktuell z.B. ein neues Kinderspielhaus für den Garten gebraucht oder auch Kinderspielgeräte. Wer mithelfen will, kann sich auch ehrenamtlich einbringen.
Insgesamt war es wieder ein sehr gutes Gespräch mit intensivem Austausch. Wir haben viel über eine Einrichtung gelernt, an der wir immer mal wieder vorbei fahren, von der wir aber nicht mehr als die Fassade kannten. Es wurde vereinbart, in Verbindung zu bleiben.