Leben mit dem Elektroauto

Veröffentlicht am 19.08.2019 in Allgemein

Stadtverordneter Arnold Dittmar mit dem Volkswagen e-up! bei der Elektroauto-Ausfahrt 2019

 

Arnold Dittmar ist Stadtverordneter der SPD Baunatal. Seit einem Jahr hat er sein Benzin-Auto gegen einen rein elektrisch angetriebenen Volkswagen e-up! getauscht. Er berichtet uns über seine Erfahrungen:

 

Haben Sie den Umstieg auf ein rein elektrisch betriebenes Fahrzeug je bereut?

Nein, keinen einzigen Moment.

 

Haben Sie keine Angst, mit leerer Batterie liegen zu bleiben?

Nein. Ich habe meine Fahrbedürfnisse analysiert und mir einen dazu passendes Auto gekauft. Meine Fahrten zur Arbeit und privat lagen durch die Bank weg unter 100 Kilometer am Stück. Bei den meisten wurde der Benziner nach weniger als 20 Minuten überhaupt nicht richtig warm und erreichte daher fast nie die optimalen Betriebsbedingungen. Bei einem Diesel hätte die Abgasreinigung noch nicht einmal richtig arbeiten können. Unter Umweltgesichtspunkten ist das Elektroauto vom ersten Meter an klar überlegen.

 

Das Elektroauto hat aber auch schon bei der Herstellung der Batterien ein viel größeres Paket an CO2-Emissionen..

Ja - und auch nein. Es kommt darauf an, das richtige Batteriepaket für seinen Fahrtbedarf zu finden. Je größer die Batterie und damit die Reichweite, desto höher der CO2-Rucksack. Benzin und Diesel kommen aber auch nicht so direkt aus der Tanksäule. Sie sind das Ergebnis eines Raffinerieprozesses, bei dem auch erhebliche Energie aufgewendet wird.  Der Nutzungsgrad der eingesetzten Energie ist bei E-Auto unerreicht.

 

Und für die Urlaubsreise?

Entweder plane ich -je nach Kapazität der Batterie- alle 130 bis 250 Kilometer einen Schnellladestopp ein, oder ich nutze das beinhaltete Angebot des Herstellers für einen kostenlosen Leihwagen von 10 Tagen pro Jahr. Das kann ich nutzen, wenn ich mal einen größeren Kofferraum benötige. Für große Distanzen nutze ich aber eher die Bahn und den ÖPNV am Reiseziel.

 

Wie oft laden Sie?

In der Regel hänge ich das Auto einmal pro Woche an das Ladegerät.

 

Wo und wie laden Sie?

Ich lade zu Hause in meiner Garage - an einer stinknormalen Schuko-Steckdose. Wenn ich abends zu Laden beginne, ist der Akku am nächsten Morgen wieder voll. Ich überlege noch, mit eine spezielle Ladeeinrichtung in die Garage einzubauen, eine sogenannte Wallbox, mit der ich den Ladevorgang auf wenige Stunden verkürzen kann. Das ist die selbe Technik, wie bei öffentlichen Ladestationen.

 

Warum haben Sie sich für einen e-up! entschieden?

Als Baunataler wollte ich auch ein Elektroauto aus Baunatal haben. Der up! Mit der kleinen 17 kW/S Batterie war völlig ausreichend. Auch der Platz reicht locker für bis zu vier Personen, den Wochenendeinkauf oder Reisegepäck. Bei anderem Bedarf hätte ich mir den Golf noch einmal angesehenen, doch für mich war der up! maßgeschneidert. Ich habe vielleicht ein, zwei Jahre zu früh gewechselt, wenn man rein auf den Anschaffungspreis schaut. Inzwischen sind neue Volkswagenmodelle mit größerer Reichweite und einem sehr, sehr viel niedrigen Anschaffungspreis angekündigt.

 

Worauf sollte ein potenzieller Käufer eines E-Autos achten?

An Stelle der konventionellen Climatronic-Klimaanlage würde ich eine Wärmepumpe ins Auge fassen. Damit geht weniger Strom in das Heizen oder Kühlen im Sommer bzw. Winter. Für das Laden unterwegs sollte das Auto das Laden mit Gleichstrom unterstützen (z.B. CCS). Da geht das Laden ratzfatz. Zu meiner Zeit war das aufpreispflichtig und hat den Grundpreis noch einmal erhöht. Fast alle Autos haben eine integrierte Anbindung an den Mobilfunk, z. B. Volkswagen Connect. Damit kann ich den Ladezustand auch über Distanzen hinweg kontrollieren und das Auto wie bei einer Standheizung vorwärmen oder -kühlen. Wenn das Auto an kalten oder heißen Tagen draußen steht, starte ich die App, wähle "temperieren" und steige in ein angenehm temperiertes Auto.

 

Also alles richtig gemacht?

Alles richtig gemacht.